2002 Theater Neumarkt
Regie: Brigitta Soraperra
Dramaturgische Mitarbeit: Sibylle Baschung
Regieassistenz: Barbara Stocker
Stück von Nigel Williams. Fassung von Corina Freudiger. Schweizerdeutsche Erstaufführung.
Mit: Fabian Alder, Hannah Busin, Basil Nufer, Jonas Rüegg, Brencis Udris, Ariel Zumstein (Jugentheatergruppe U 21 des Theater Neumarkt)
Eine Klasse wartet in einem Klassenzimmer auf einen ihrer Lehrer. Vergebens. Die Lehrer haben das Handtuch geworfen. Die Truppe ist ein hoffnungsloser Fall – agressiv, rau, nicht lernfähig. Und dieses Rufs bedienen sie sich nach Kräften. Alles ist für sie Scheisse. Bisher haben sie noch “jeden Arsch fertig gemacht”. Dann inszenieren sie ihre eigenen Schulstunden – jeder von ihnen eine. Was dabei herauskommt ist erst einmal laut und chaotisch. Allmählich wird es leiser. Geprotze mündet in eine Reise zum Ich. Nach Wut und Frust bahnen sich Ängste und Träume ihren Weg. Bisher Ungesagtes platzt heraus. Bisher Ungehörtes findet Zuhörer. Der kleine Raum hält sie gefangen – wird zum Symbol ihres Seelenzustandes. Keinem gelingt es auszubrechen, keiner holt sie heraus.
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Der Klassenraum wurde in den Theaterraum der Chorgasse hineingebaut. Das Publikum war Teil der Klasse. Im Klassenraum gab es keine Fenster, und die Wände waren plastifiziert, so dass jegliche Spuren der “Schüler” wieder abgewaschen werden konnten. Es gab keine Möglichkeit den Raum zu verlassen, weil die verbarikadierte Klassenzimmertür auch als Eingangstür für das Publikum diente.